"Die soziale Bedeutung des Kulturhauses" - Ein vergleichendes Forschungsprojekt

Das Kulturhaus war eine Schlüsselinstitution für kulturelle Aktivitäten und für die Implementierung staatlicher Kulturpolitik in allen sozialistischen Staaten. In den post-sozialistischen Jahren hat das Kulturhaus eine tiefe wirtschaftliche und symbolische Krise erlebt, und viele Einrichtungen wurden geschlossen. Jüngst gibt es Anzeichen für eine Reorientierung hinsichtlich der Absichten und der Programme der Kulturhäuser. Das Ziel dieses Projektes liegt in der Bestimmung der neuen Funktionen und Bedeutungen dieser Einrichtungen für die Gemeinschaften, welchen sie dienen sollen. Das Projekt basiert auf der Hypothese, dass die Kulturhäuser diejenigen Gruppen der Lokalbevölkerung nicht länger ansprechen, die sich zu neuen (häufig kommerziellen) Formen der Freizeitgestaltung und kreativer Selbstverwirklichung hingezogen fühlen. Allerdings spielen die Kulturhäuser in vielen Fällen weiterhin eine ausschlaggebende Rolle im sozialen und kulturellen Leben der Gesellschaft, besonders - so ließe sich postulieren - in nicht-zentralen, ländlichen Gebieten und unter weniger wohlhabenden Menschen. Die Forscher/innen untersuchen die sozialen Netzwerke der Angestellten und Besucher/innen der Kulturhäuser und analysieren, wer und zu welchem Zweck diese Einrichtungen aufsucht. Gleichzeitig wird die Forschung aufzeigen, wer nicht an den Aktivitäten teilnimmt und möglicherweise strukturelle Diskrepanzen zwischen den Konzepten und den Zielen des Kulturhauses und seiner tatsächlichen Leistung in einem sich wandelnden sozialen Rahmen offenlegen. Als ein Resultat dieses Projektes werden die Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse ihrer Arbeit in den jeweiligen Kulturhäusern präsentieren, so dass diese und die lokalen Behörden die Ergebnisse für die zukünftige Arbeit verwenden können. Ein Spetember 2007 in Halle durchgeführter Workshop diente als Forum um vorläufige Ergebnisse zu diskutieren. Die Resultate des Projektes werden 2011 in Buchform publiziert.



Ort der Feldforschung Researcher and assistant(s)

Anadyr’
(Chukchi Autonomous Okrug)

Virginie Vaté (MPI)
Galina D’iachkova  (“Heritage of Chukotka” Museum, Anadyr’)
Tamara Korav’e
Zoia Tagrina-Veinstein

Kolyvan’
(Novosibirsk Region)

Joachim Otto Habeck (MPI)
Svetlana Ivanova (Institut filosofii i prava, Sibirskoe Otdelenie Rossiiskoi Akademii Nauk, Novosibirsk)

Kosh-Agach
(Republic of Altai)

Agnieszka Halemba (MPI)
Dinara Paraeva
Aleksei Shonkhorov

Kurumkan
(Republic of Buryatia)

István Sántha (MPI)
Tat’iana Safonova (Tsentr nezavisimykh sotsiologicheskikh issledovanii, Sankt-Peterburg)

Shagonar
(Republic of Tyva)

Brian Donahue (MPI)
Nelli Damdyn (School N° 1, Shagonar)

Project co-ordination and support

Koordination

Joachim Otto Habeck (MPI)

Wissenschaftliche Koordination in Russland

Yurii Popkov (Institut filosofii i prava, Sibirskoe Otdelenie Rossiiskoi Akademii Nauk, Novosibirsk)

Mitarbeit am Forschungsdesign

Katharina Gernet (MPI)
Kirill Istomin (MPI)

SPSS-Datenanalyse

Siegfried Gruber (MPI for Demographic Research, Rostock)

Datenverarbeitung Georgi Dietzsch
Ildiko Hufendiek
Julia Ismailowa
Stella Penkova
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