Nationale Integration an einem Wendepunkt am Beispiel der Südsudanesen

Im Jahre 2011 werden die Südsudanesen per Referendum über die Abspaltung des Südsudans vom Sudan entscheiden. Dabei sind viele kleinere und größere Events, Situationen, bzw. Vorkommnisse zu erwarten, die ich mittels der Extended Case Method (ECM) gedenke zu analysieren. Mein Fokus wird dabei auf dem Konzept Citizenship und Nationaler Integration liegen.

Diese Methode möchte ich mit der kritischen Diskursanalyse und der Gerüchteanalyse kombinieren. Die ECM ermöglicht es die Faktoren (historisch, sozial, religiös und persönlich) zu analysieren, die zu einem Event geführt haben. Die Gerüchteanalyse ermöglicht es anschließend aufzuzeigen, was die Menschen in dem Event sehen und wie sie es in Denkmuster einfügen, um es ihrem eigenen Bild von sozialen Zusammenhängen anzupassen.

Der Fokus wird auf Südsudanesen liegen, die in der Hauptstadt Khartum und Malakal (nahe der Grenze zwischen Nord- und Südsudan) leben, woraus sich auch andere Lebensumstände und unterschiedliche Arten der Kontakte zwischen Nord- und Südsudanesen ableiten lassen.

Die Annahme ist – abgeleitet aus meiner ersten Feldforschung – dass jede Gruppe eigene Praktiken (Handlungen) und Positionen entwickelt hat, die mit den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen einhergehen. Anhand der Untersuchung dieser Praktiken und Positionen können nicht nur die Wünsche und Bedürfnisse aufgedeckt werden, sondern auch die Prozesse ihrer Konstruktion und Dekonstruktion. Ich konzentriere mich dabei auf das Thema Nationale Integration und wie dieser sich auf lokaler Ebene in Handlungen und Diskursen widerspiegelt.

Dabei beschäftige ich mich mit folgenden Fragen: Haben unterschiedliche Lebensbedingungen und –umstände Einfluss auf die Entstehung und Diffusion von Diskurspositionen und Praktiken, die das Konzept citizenship betreffen? Falls ja, worin besteht dieser Einfluss?

Zur Redakteursansicht