Anthropology and Strategic Exoticisation – Ghassan Hage hält Online-Vortrag

26. April 2022

⇒ Die Veranstaltung muss leider verschoben werden.

Am Dienstag, 3. Mai 2022, wird Ghassan Hage von der Universität Melbourne einen Vortrag mit dem Titel „Anthropology and Strategic Exoticisation“ halten. Der Vortrag mit anschließender Diskussion wird in der Zeit von 16:15–17:45 Uhr als Livestream auf Youtube unter diesem Link zu sehen sein: https://youtu.be/qH0YSdFS8Vc Hage ist derzeit Gast am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (MPI). Sein Vortrag ist der Auftakt der neuen Reihe „Max Planck Lectures in Anthropology“ zu der ein- bis zweimal im Jahr renommierte Wissenschaftler:Innen eingeladen werden, um über die Rolle der Ethnologie in diesen turbulenten Zeiten nachzudenken.

„In der neuen Vortragsreihe wollen wir uns mit ganz grundlegenden Fragen des Faches beschäftigen: Wie geht Ethnologie im einundzwanzigsten Jahrhundert? Welche Wege sollen wir einschlagen, und wie helfen uns die Traditionen unseres Faches bei der Weiterentwicklung zeitgemäßen kritischen Denkens und wo können sie zu Hindernissen werden?“, erklärt Ursula Rao, Geschäftsführende Direktorin am MPI. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, zum Auftakt der Reihe Ghassan Hage zu gewinnen. Er ist ein außerordentlich renommierter Kollege, dessen Werk über die Grenzen unseres Faches hinaus breit rezipiert wird.“

Hage ist derzeit auf Einladung von Annika Lems, Leiterin der Max-Planck-Forschungsgruppe – Alpine Geschichten, als Gast am MPI. „Ghassan Hage ist einer der wichtigsten Wissenschaftler, der zum Thema Rassismus im Alltag forscht. Wir haben ihn eingeladen, weil es in seiner Forschung viele Überschneidungen zu den Themen gibt, mit denen wir uns in unserer Gruppe beschäftigen. Und Ghassan Hage ist darüber hinaus auch ein ganz ausgezeichneter Gesprächspartner, mit dem man sehr gut gemeinsam denken und Ideen entwickeln kann“, sagt Annika Lems.

In seinem Vortrag wird sich Hage mit dem kontroversen Thema der Exotisierung beschäftigen. Er setzt sich mit der Ansicht auseinander, dass man nicht in einen entlegenen Teil der Erde gehen muss, um Fremdes und Merkwürdiges zu entdecken. Wenn man sich genau umschaut, kann man das Seltsame überall finden und hervorheben. Selbst die vertrautesten Teile unserer eigenen Kultur können sich als merkwürdiger erweisen, als sie uns auf den ersten Blick erscheinen mögen. Diese Form der „strategischen Exotisierung“ lässt sich sehr gut nutzen, um die Vielfalt menschlicher Lebensweisen auch im eigenen Alltag zu entdecken und zu beschreiben.

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