Vergangenheitsbewältigung in andauernden Konflikten: lokale und diasporische Vorstellungen von Gerechtigkeit zwischen Schari’a, traditionellem Recht und internationalem Recht in Somalia und der Somali Region Äthiopiens

Projekt gefödert durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF)

Projektlaufzeit: 01.10.2011 – 30.09.2013

Projektleiter: Günther Schlee
Projektbearbeiter: Markus Höhne

Das Projekt involviert somalische und nicht-somalische Forscher mit unterschiedlichen disziplinären Hintergründen. Forschung wird im Horn von Afrika, in Nordamerika, in Europa und auf der arabischen Halbinsel durchgeführt. Das Ziel des Projektes ist, die vorhandenen Vorstellungen von Gerechtigkeit in Bezug auf vergangene Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen unter Somalis in Somalia, der Somali Region Äthiopiens und in der Diaspora zu untersuchen. Somalia und die Somali Region Äthiopiens sind immer noch von bewaffneten Konflikten (in Teilgebieten), massiven Menschenrechtsverletzungen und autoritärer Regierungsführung bzw. Staatslosigkeit gepraegt. Das Projekt wird demnach Vorstellungen von Vergangenheitsbewältigung studieren bevor offizielle Schritte (von Seiten der jeweiligen nationalen Regierungen oder der internationalen Gemeinschaft) zur Bewältigung der Vergangenheit unternommen wurden. Die jüngere Forschung zu Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten hat gezeigt, dass dieses Thema leicht politisiert wird und zu neuen Spannungen und Konflikten führen kann. Vor diesem Hintergrund dokumentiert dieses Projekt die Vorstellungen der Menschen in einem Stadium vor der Politisierung. Es wird zudem Einsichten produzieren bezüglich der Möglichkeiten und Hindernisse für Vergangenheitsbewältigung in vornehmlich islamischen Gesellschaften (Somalis in Somalia und Äthiopien sind zu fast 100% Muslime). Zudem wird das Projekt eine transnationale Perspektive auf Vergangenheitsbewältigung entwickeln.

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