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Forschungsinteressen
Ethnographie des Imperiums; das Alltagsleben des Liberalismus; Rasse, Gesundheit und Umwelt; Städte und Infrastruktur; Bürokratie und Verwaltung; die Materialität von Aktivismus und Expertise

Abteilungsaktivitäten
Forschungsthema: Politische Versammlung

Profil

Michel Vines Forschung konzentriert sich auf die räumlichen Dimensionen der sozialen Ungleichheit und die materiellen Grundlagen des politischen Lebens in Nordamerika. Besonderes Augenmerk wird auf die Überschneidung von rassistischen und ökologischen Formen der Ungerechtigkeit im Süden und Südwesten der USA gerichtet, wo Vine seit 2014 ethnografische Feldforschung betriebt. Nach Erlangen eine PhD in Sozialanthropologie an der University of Cambridge (2017) belegte Vine eine Reihe von Lehr- und Forschungspositionen an Anglia Ruskin University, The University of South Florida und Aarhus University. Seit Februar 2022 ist er in der Abteilung 'Ethnologie, Politik und Governance' tätig.
In seinem aktuellen Buchprojekt, "Affective Enclosures: Administration and Alienation in America's Next Great City", untersucht Vine die Schnittstelle von Rasse, Emotion und Bürokratie im Kontext der Stadtsanierung in Tampa, Florida. Auf der Grundlage ethnografischer Feldforschung mit städtischen Beamten, Angestellten, Aktivisten und Bauunternehmern zeigt das Projekt, wie die affektiven Aspekte der städtischen Verwaltung einen Ort beeinflussen was, wo, für wen und mit welchen Auswirkungen gebaut wird. Das daraus resultierende Buch wird sich darauf konzentrieren, wie die lange Geschichte der Region, die von Handel, Imperium, Migration und Gewalt geprägt ist, in den zeitgenössischen Räumen des Städtebaus und des städtischen Lebens im weiteren Sinne weiterwirkt. Auf diese Weise wird das Buch die Verflechtung von scheinbar "liberalen" und "illiberalen" Formen der Stadtverwaltung in der nordamerikanischen Nachkriegsstadt neu überdenken.
Zusätzlich befindet sich Vine in der Anfangsphase der Entwicklung zweier neuer Forschungsprojekte. Das erste ist eine ethnografische Untersuchung der politischen Ökologie von Hitze und hitzebedingter Not im Süden der USA. Das zweite befasst sich mit der US-Stadtpolizei und ihren Beziehungen zu anderen Stätten siedlungskolonialer Macht, um zu verstehen, wie bürokratische Praktiken die Grenze zwischen legalen und illegalen Formen politischer Gewalt in liberalen Demokratien verwalten sollen. Alle dieser Projekte richten ethnographisches Augenmerk auf die Art und Weise, wie Infrastrukturen, Institutionen und die materielle Welt im weiteren Sinne als Orte der Macht, des Widerstands und der sozialen Transformation rekrutiert werden.
Vines Forschung wurde vom britischen Economic and Social Research Council, der US-UK Fulbright Commission und der Wenner-Gren Foundation finanziert. Seine Forschungsergebnisse wurden in Zeitschriften wie American Ethnologist, Journal of the Royal Anthropological Institute, und Society & Space veröffentlicht.

 

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