Welterbe im Focus ethnologischer Betrachtung

19. Oktober 2012

Ein internationaler Workshop zum Thema "World Heritage on the Ground: ethnographic perspectives" widmete sich feldforschungsbasierten Fragen zum UNESCO-Welterbe

Am 11. und 12. Oktober brachten Christoph Brumann (MPI für ethnologische Forschung) und David Berliner (Université libre de Bruxelles) einen Kreis internationaler Wissenschaftler zu einem Workshop zum Thema "World Heritage on the Ground: ethnographic perspectives" am Max-Planck-Institut zusammen. Auf der ersten Tagung dieser Art präsentierten dreizehn Ethnologen mit langjähriger Feldforschungserfahrung an UNESCO-Welterbestätten Vorträge zu den lokalen Konsequenzen dieser stetig an Prominenz gewinnenden globalen Institution.

Ulf Hannerz, Brigitta Hauser-Schäublin und Michael Rowlands halfen als Kommentatoren, die Gemeinsamkeiten und Parallelentwicklungen der vorgestellten Fallstudien herauszuarbeiten. Diese reichten von Chichén Itzá in Mexiko bis Borobudur in Indonesien. Neben Städten standen archäologische Stätten und Kulturlandschaften - hauptsächlich in Afrika und Asien – im Zentrum der Betrachtung. Wiederkehrende Themen waren die wichtige Rolle nationaler statt transnationaler Akteure und Institutionen sowie die Folgen für die An- und Bewohner der Stätten, die sowohl neue wirtschaftliche Möglichkeiten und politischen Einfluss als auch Ausgrenzung und Verdrängung sein können. Der Graben zwischen der Entscheidungsmaschinerie der Welterbe-Institutionen und der sozialen Realität der Stätten wurde ebenfalls herausgestellt. Eine Publikation der Workshopbeiträge ist in Vorbereitung.

Zur Redakteursansicht