Realising Eurasia: Civilisation and Moral Economy in the 21st Century (REALEURASIA)
Projekt gefödert durch den Europäischen Forschungsrat im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU (ERC Advanced Grant)
Laufzeit: 01.07.2014 – 30.06.2019
Principal Investigator: Chris Hann
Projektkoordinatorin: Lale Yalçın-Heckmann
REALEURASIA ist ein multidisziplinäres komparatives Projekt, welches basierend auf Klassikern verschiedener Teilgebiete der Ethnologie und Soziologie, die zivilisatorische Diversität und Einheit Eurasiens im frühen 21. Jahrhundert analysieren wird. Das Forschungsteam wird Werke zu moralischer Ökonomie (Thompson) und Wirtschaftsethik (Weber) zusammenfassen, und diese Konzepte auf verschiedenen Ebenen im Rahmen der zivilisatorischen Analyse (Arnason) anwenden. Der Fokus liegt dabei auf den von Max Weber im vorigen Jahrhundert identifizierten „Weltreligionen“. Die ethnographische Arbeit wird zunächst in jeweils einem anerkannten Zentrum der Zivilisation durchgeführt, um zu analysieren, auf welche Weise dieses Erbe durch große multiethnische Staaten in gegenwärtigen Prozessen der Identitätskonstruktion und politischen Legitimation in Anspruch genommen wird. Die Feldforschung wird dann in einer zweiten, nicht direkt durch das zivilisatorische Zentrum beeinflussten Stadt weitergeführt, um aufzudecken, was weniger offensichtlich ist: das Ausmaß, in dem die zivilisatorische Wirtschaftsethik das heutige Verhalten bestimmt. Unter dem Gesichtspunkt struktureller Vergleichbarkeit wird das Forschungsteam in ausgesuchten Städten ein Spektrum familiengeführter Firmen und Haushalte untersuchen. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass die langfristige Entwicklung Eurasiens, neben zivilisatorischer Vielfalt, eine tiefe Einheit über die Landmasse geschaffen hat, mit weitreichenden sozialen und geopolitischen Konsequenzen.
Projektwebseite: http://www.eth.mpg.de/3267692/realeurasia