MPI-Doktorand Floramante S.J. Ponce gewinnt EASA-Preis

25. November 2020

Floramante S.J. Ponce hat den diesjährigen Preis des Anthropology of Food Network der Europäischen Vereinigung der Ethnologen (EASA) gewonnen. Der Preis wird an Doktoranden vergeben, die das beste wissenschaftliche Paper eingereicht haben. Ponce ist Mitglied der Forschungsgruppe Electric Statemaking in the Greater Mekong Subregion von Kirsten W. Endres in der Abteilung 'Resilienz und Transformation in Eurasien'.

Floramante S.J. Ponce hat den Preis für sein Paper mit dem Titel 'Eating (With) Us’: Commensalism, Parasitism, and Transformations in Food Consumption in a Lao Hydropower Resettlement gewonnen. Es ist auf der Basis eines 14monatigen Feldforschungsaufenthalts in Laos entstanden. Ponce beschäftigt sich mit dem Leben von Laoten, die aufgrund des Baus eines Staudamms im Nordwesten von Laos umgesiedelt werden. „Durch den Damm verlieren die Menschen ihren Lebensraum, sie verlieren ihr soziales Netzwerk und sie verlieren ihre Ernährungsgrundlage“, sagt Ponce. Um diese umfassenden Änderungen der Lebensverhältnisse zu analysieren hat sich Ponce in seiner Feldforschung in erster Linie mit dem Wandel der Ernährung beschäftigt, die mit den Zwangsumsiedlungen einhergehen: „Die Menschen haben vom Fischfang und von Agrarprodukten gelebt, die sie selbst angebaut haben. Die Dörfer, in denen sie jetzt leben, sind aber weit entfernt von ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet, deshalb ist das nicht mehr möglich.“ Die Folge davon ist, dass die Menschen schlechter ernährt sind als früher und zum Teil auch hungern. Hinzu kommt, dass sie ihr soziales Umfeld verloren haben, das für gegenseitige Unterstützung in Notlagen gesorgt hat.

Der Umbau der Natur durch den Staudamm hat weitreichende Folgen, die sich auch in stetig wachsender sozialer Ungleichheit zeigen, denn das Bauprojekt hat nicht nur Verlierer hervorgebracht. „Es gibt Menschen, die durch das Bauprojekt Arbeit gefunden haben, die ihnen ein Leben ermöglicht, das sich viele andere der Umgesiedelten Laoten nicht leisten können“, sagt Ponce. „Welche langfristigen Auswirkungen das für die Region hat, ist im Augenblick noch nicht abzusehen.“

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