Affective Enclosures: Administration and Alienation in America’s Next Great City
 

Dieses Projekt untersucht die emotionalen Ökonomien des Stadtumbaus in Tampa, Florida. Nach jahrzehntelanger Desinvestition wird in der Innenstadt von Tampa heute viel gebaut, wobei die städtischen Eliten sich seit Jahrzehnten bemühen, Tampa als Amerikas "nächste große Stadt" zu positionieren. Eine solche Transformation spiegelt breitere Trends seit den 1970er Jahren in der transnationalen Stadtsanierung wider, mit erheblichen Folgen für die räumliche Organisation, die Alltagsverwaltung und das politische Leben der nordamerikanischen Nachkriegsstadt. Sie wird auch von der langen und vielschichtigen Geschichte des Imperiums und des Imperialismus in der Region beeinflusst.
Das Projekt beruht auf ethnografischer Feldforschung mit städtischen Beamten, Angestellten, Aktivisten und Bauunternehmern und untersucht, wie sich die affektiven Aspekte der Stadtverwaltung darauf auswirken, was wo gebaut wird, wie der physische Raum verwaltet wird und wie die Kosten und Vorteile der Stadterneuerung verteilt werden. Besonderes Augenmerk wird auf die rassischen Hinterlassenschaften des spanischen, britischen und US-amerikanischen Empires in den zeitgenössischen Praktiken der Stadtplanung und -verwaltung gelegt, indem die alltäglichen Schauplätze, Situationen und Kämpfe des städtischen Lebens – von Stadtratssitzungen über kommunale Vorschriften bis hin zu öffentlichen Finanzen – genau analysiert werden. In diesen Kontexten, so die These des Projekts, schränkt die historische Herausbildung "affektiver Umschließungen" – mächtige, aber oft implizite Normen rund um die richtigen oder angemessenen Parameter des Gefühlslebens – die Fähigkeit bestimmter Bevölkerungsgruppen ein, sich sinnvoll an der kommunalen Entscheidungsfindung zu beteiligen, trotz oder gerade wegen der formalen Bemühungen des Stadtstaates, seine Bürger einzubinden. Affekte, Emotionen und Verkörperungen im weiteren Sinne können auch ein aktives, wenn auch instabiles Medium darstellen, durch das die Stadtbewohner zusammenarbeiten, um nicht nur die Vorteile der Stadtsanierung umzuverteilen, sondern auch die Logik zu verändern, durch die sie umgesetzt wird. Indem das Projekt sowohl die repressiven als auch die emanzipatorischen Potenziale von administrativen Affekten berücksichtigt, wird es eine Analyse formulieren, die das Aufbrausen alltäglicher emotionaler Begegnungen und die dauerhaften Muster des sozialen und politischen Lebens ernst nimmt und gleichzeitig aufzeigt, wie das eine durch das andere kraftvoll wirkt.

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