Regine Schwab ist Christiane-Rajewsky-Preisträgerin 2022

30. März 2022

Für ihre Dissertation „Let’s fight each other another day. How armed opposition groups managed challenges to cooperation and postponed conflict in Syria’s multiparty civil war (2012-2019)” hat Regine Schwab den Christiane-Rajewsky-Preis 2022 der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung erhalten. Schwab war von 2016–2020 Doktorandin in der Max-Planck-Forschungsgruppe "How 'Terrorists' Learn“.

In ihrer Dissertation hat sich Regine Schwab mit dem komplexen Machtgefüge und den unterschiedlichen Interessen der zahlreichen Oppositionsgruppen im syrischen Bürgerkrieg beschäftigt. Sie zeigt, wie es trotz großer Unterschiede in der ideologischen Ausrichtung, der militärischen Stärke oder den strategischen Zielen immer wieder zu unterschiedlichen Formen von Kooperation kam, die letztendlich bewirkten, dass die militärische Opposition trotz der Überlegenheit des Assad-Regimes und seiner Verbündeten nicht vollständig besiegt werden konnte. „Die Nachricht, dass ich diesen Preis bekommen würde, kam für mich völlig überraschend“, sagt Schwab. „Deshalb habe ich mich umso mehr darüber gefreut.“

Die Jury hebt in der Laudatio hervor, dass es Regine Schwab mit ihrer Arbeit gelungen ist, zu einem besseren Verständnis des Verhältnisses bewaffneter Gruppen untereinander beizutragen. Damit habe sie einen wichtigen Beitrag für die internationalen Friedensbemühungen geleistet. Schwab zeigt auf der Basis umfangreicher empirischer Forschung, wie Oppositionseliten mit den Herausforderungen schwieriger Kooperationen umgehen und wie sie die damit einhergehenden Probleme überwinden. Auf diese Weise gelingt es manchen Rebellengruppen sogar, robuste Beziehungen untereinander herzustellen. Das zweite wichtige Ergebnis der Studie ist eine detaillierte Analyse der Interessenlagen einzelner Gruppen, die dazu führen, dass sie mit militärisch schlagkräftigen dschihadistischen Akteuren kooperieren, obwohl es ihren langfristigen Zielen schadet.

Regine Schwab arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung im Programmbereich Transnationale Politik.

Der Christiane-Rajewsky-Preis wird jährlich von der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die einen herausragenden Beitrag zur Friedens- und Konfliktforschung geleistet haben.

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