MPI-Mitarbeiterin Julia Vorhölter tritt Heisenberg-Stelle an
Im Juni dieses Jahres hat Julia Vorhölter eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Heisenberg-Programms finanzierte Stelle als Forschungsgruppenleiterin am MPI angetreten. Ihr Projekt mit dem Titel ‚Sleep and Sleeplessness in Germany – Rethinking Agency, Knowledge, and Experience through Sleep’ basiert auf ihrer Forschung, die sie am MPI begonnen hat (siehe ausgewählte Publikationen unten). Neben der Weiterführung ihrer eigenen Forschung zu Schlaf ist der Aufbau von Kooperationen zwischen Medizin und Medizinanthropologie ein zentraler Bestandteil des Projekts, der in enger Zusammenarbeit mit Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), entwickelt wird.

Zusammenarbeit mit der MLU
„Ich freue mich sehr, dass ich durch die Aufnahme in das Heisenberg-Programm die Möglichkeit habe, meine ethnologische Forschung zu Schlaf und Schlaflosigkeit am MPI fortzusetzen und die Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen an der MLU weiter zu vertiefen“, sagt Julia Vorhölter. Sie wird künftig eng mit Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der MLU und seiner Mitarbeiterin Franziska Fink zusammenarbeiten. Patrick Jahn koordiniert das vom Bundesministerium für Forschung Technologie und Raumfahrt geförderte Projekt „Innovationsregion für digitale Transformation der Pflege und Gesundheitsversorgung“ (TPG), das sich mit dem Strukturwandel in Sachsen-Anhalt beschäftigt.
Gründung eines gemeinsamen Labs
Um die Zusammenarbeit zwischen dem MPI und der MLU zu institutionalisieren, gründen Vorhölter, Jahn und MPI-Direktorin Ursula Rao ein ‚Medical Anthropology and Digital Transformation Lab‘ (MADT Lab). Dort sollen vier Doktorandinnen arbeiten und betreut werden. „Das MADT Lab ist ein hervorragender Rahmen, um gemeinsam mit den Kolleginnen von der MLU zu forschen und Workshops – beispielsweise zur Zukunft der Pflege und ähnlichen Themen – zu entwickeln“, sagt Vorhölter, die auch die Leitung des Labs übernehmen wird.
Heisenberg-Programm
Das Heisenberg-Programm der DFG richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die alle Voraussetzungen erfüllen, um auf eine unbefristete Professur berufen werden zu können. Die Förderung dient zur Vorbereitung auf wissenschaftliche Leitungsfunktionen, zur Fortsetzung hochkarätiger Forschung und zur Steigerung der wissenschaftlichen Qualifikation.
Ausgewählte Veröffentlichungen von Julia Vorhölter
- Julia Vorhölter. 2024. The Insomniac’s Stubborn Hope. American Ethnologist Curated Collection (Theme: Living in a Mode of Despite): americanethnologist.org/online-content/collections/
- Julia Vorhölter. 2024. “Agency”. The Open Encyclopedia of Anthropology, edited by Rachel Cantave. Online: http://doi.org/10.29164/24agency.
- Julia Vorhölter. 2024. (Mis)Perceiving Apnea and Insomnia in Germany: A Tale of Two Disorders. Medical Anthropology 43(1): 46–60.
- Julia Vorhölter. 2023: Sleeping with Strangers – Techno-Intimacy and Side-Affects in a German Sleep Lab. Historical Social Research, 48:2 (23-40).