Die Villa Riedel


Paul Richard Riedel war der Bauherr und Besitzer der Villa, die 1896–1897 erbaut wurde. Riedel (1838–1916) entwarf zusammen mit dem Ingenieur Kemnitz Maschinen für die Zuckerindustrie. Auf der Basis seines unternehmerischen Erfolgs errichtete der gebürtige Berliner eine Maschinenfabrik und erwarb eine Eisengießerei. Dadurch konnte er die Produktion maßgeblich erweiterten. 1872 wurde das Unternehmen in die Aktiengesellschaft „Hallesche Maschinengießerei und Eisengießerei AG“ umgewandelt. Um die Jahrhundertwende beschäftigte Riedel etwa 900 Mitarbeiter. Er erlangte als einer der bedeutendsten Industriellen der Stadt großes gesellschaftliches Ansehen, das sich in dem repräsentativen Villenbau im Advokatenweg widerspiegelt. Heute beherbergt die Villa Büros und den großen Seminarraum des Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung/Thomas Meinicke

Die Villa Riedel gehört zu den prunkvollsten Bauten im Mühlwegviertel. Sie wurde im Stil der Neorenaissance von den bekannten Berliner Architekten Hans Grisebach und August Dinklage entworfen. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung/Thomas Meinicke

Der Bauherr Paul Richard Riedel soll seine gestalterischen Vorstellungen und Ideen aktiv eingebracht haben. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung/Thomas Meinicke

Ursprünglich betrat man die Villa durch das prunkvolle Portal an der Westseite des Gebäudes. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Der ursprüngliche Eingang führt in die tonnengewölbte Halle deren Blickfang auch heute noch die imposante Innentreppe ist. Heutzutage können alle Geschosse auch über die Dienstbotentreppe betreten werden. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung/Thomas Meinicke

Über die Halle kommt man heute in den Konferenzraum. Dieser bestand ursprünglich aus dem Speisezimmer, dem Frauenzimmer und einem Wintergarten, über den man auf die Terrasse und in den Garten gelangen konnte. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Die Dienstbotentreppe verband die hauswirtschaftlichen Räume im Keller mit den Herrschaftsräumen im Erdgeschoss und der oberen Etage sowie das den Dienstboten vorbehaltene Dachgeschoss. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Die große Innentreppe verbindet die Halle mit dem Obergeschoss, in dem die privaten Schlafgemächer und Fremdenzimmer der Familie Riedel lagen. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Das Bleiglasfenster von etwa drei Metern Breite und vier Metern Höhe sorgt dafür, dass sowohl das Erdgeschoss als auch das Obergeschoss hell und sonnig sind. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Die beiden Portraits im Fenster stellen vermutlich Richard Riedel und seine Gattin dar. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Die beiden Portraits im Fenster stellen vermutlich Richard Riedel und seine Gattin dar. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Das nördlich an die Villa anschließende Nebengebäude diente als Stall- und Wirtschaftsgebäude. Optisch steht das Nebengebäude, das neben Ställen auch die Kutscher- und Gärtnerwohnungen beherbergte, in einem auffälligen Kontrast zum Haupthaus ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung/Thomas Meinicke

Das Nebengebäude hat einen volkstümlichen Charakter durch sein fränkisches Fachwerk, aber der Sockel aus Mainsandstein und die farbliche Anpassung an die Villa sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Die Fassade der Villa ist vielseitig gestaltet und lebendig komponiert im Stil und in den Formen der deutschen Renaissance wie sie für den Architekten Grisebach charakteristisch sind. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Da die Villa auf einem Eckgrundstück erbaut wurde, konnte besonders viel Schaufläche gestaltet werden. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Der polygonale Erker im Süden sowie die Dienstbotentreppe muten wie Türmchen an und verleihen der Villa einen schlossähnlichen Charakter. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Im Gegensatz zu den rechteckigen Fenstern des Obergeschosses sind die Fenster des Erdgeschosses in Rundbögen gestaltet. Die Schlusssteine der großen Fenster zieren aufwendig gearbeitete Löwenkköpfe. ■ Foto: Max-Planck-Institut

Die Wappentafel an der Westseite wird von einem „Welschen Giebel“ umrahmt und zeigt drei hallesche Salzwirkersterne sowie einen Löwen und einen Tunierhelm mit Adlerflügeln. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung

Das auffällige Dach ist durch unterschiedlich große Dachgauben und schlanke englische Kamine gegliedert, die der Villa einen verspielten Charakter verleihen. ■ Foto: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
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