Lebenslauf | Aktuelles Projekt | Publikationen


Forschungsinteressen 
Umweltanthropologie, artenübergreifende Ethnographie, ökologische Landwirtschaft, Plantagen, Artensterben, Naturschutz

Forschungsgebiet(e)
Italien, Deutschland, Indien

Abteilungsaktivitäten
Arbeitsgruppen: Gelebte Utopien | Science and Universality
Forschungsthema:
Ökologische Transformationen

Profil

Als Umweltanthropologin interessiert sich Desirée Kumpf besonders für zwei Themen, die sich im Zentrum aktueller ökologischer Transformationen befinden: für die Allgegenwärtigkeit von Monokulturen und Plantagen sowie für die Bemühungen, „unberührte“ Umwelten neu zu erschaffen. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Monokultur und Wildnis, zwischen dem Versuch der Kontrolle über ökologische Zusammenhänge und der Sorge um deren Vitalität, ist ein zentrales Anliegen zeitgenössischer Umweltpolitik. Um dies zu erforschen, arbeitet Desirée Kumpf hauptsächlich mit dem methodischen Ansatz der Multispezies-Ethnografie. Diese untersucht die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Menschen und anderen Lebewesen.

Für ihre Doktorarbeit untersuchte Desirée Kumpf indische Teeplantagen, die durch ökologische Anbaumethoden bewirtschaftet werden – und somit den Anspruch unterschiedlicher Akteure, aus Plantagen Lösungen statt Ursachen für Umweltprobleme zu machen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie der Versuch, Artenvielfalt auf Produktivität auszurichten, prekäre Arbeitsverhältnisse ausweitet. In ihrer aktuellen Postdoc-Forschung untersucht Desirée Kumpf den „Rewilding“-Naturschutz im italienischen Apennin. Dabei interessiert sie besonders das Management von „Wildnis“ und dessen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften sowie die europäische Umweltpolitik.

Bevor sie 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Department ‘Anthropology of Politics and Governance’ kam, absolvierte sie einen Bachelor in Anthropologie am Goldsmiths, University of London, einen Master in Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte dann am Institut für Ethnologie der Universität Leipzig. Ihre Promotion wurde von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert und ein Ausschnitt der Arbeit erhielt den „EASA Award for a Postgraduate Student Paper in the Anthropology of Food“. Ihre Forschungen wurden begleitet von Aufenthalten an der Universität Istanbul, der Jawaharlal Nehru University, dem Schumacher College und der Universität Aarhus.

Zur Redakteursansicht