Belonging nowhere or everywhere? Somalische Rückkehrer in Ostafrika

Dieses Projekt fokussiert auf der Frage, wie Erfahrungen der Migration die Entscheidungen beeinflussen zu belieben oder weiter zu migrieren und welche spezifischen Möglichkeiten und Logiken Strukturen des Einschlusses und der Ausgrenzung ermöglichen oder blockieren. Die Forschung konzentriert sich dabei auf eine Gruppe von Rückkehrern, Somalis in Kenia, und untersucht wie neue Formen der Solidarität und Identifikation entstehen können im Migrationsprozess. Gleichzeitig werden aktuelle Kategorisierungen, wie 'Ankunft' oder 'Rückkehr', problematisiert und verfeinert.  

Zu Beginn des somalischen Exodus Anfang der 1990er Jahre, flohen die meisten Flüchtlinge in die Nachbarländer Somalias, einschließlich Kenia. Später migrierten viele Somalier nach Europa oder Nordamerika, aber auch in arabische Länder. Es gibt jedoch eine wachsende Gruppe von somalischen Migranten, die, nachdem sie längere Zeit in Europa, Nordamerika oder arabischen Ländern gelebt haben, jetzt nach Ostafrika "zurückkehren". Das bedeutet in vielen Fällen, dass sie sich in Kenia niederlassen, da Somalia noch als zu gefährlich angesehen wird. In Kenia finden sie eine große somalische Gemeinde vor, die sich sowohl aus kenianischen Somalis, wie auch aus in Kenia lebenden Flüchtlingen aus Somalia zusammensetzt.

Einige dieser somalischen "Rückkehrer" in Kenia sind deutlich sichtbar - diese "erfolgreichen" Rückkehrer sind oft Eltern mit Kindern oder jungen Erwachsene. Letztere wuchsen meist außerhalb von Ostafrika auf und haben oft keine Erinnerung an Somalia. Es gibt aber auch jene Somalier, die gezwungen waren, in die ostafrikanische Region zurückzukehren - diese "Deportierten" waren in vielen Fällen entweder rechtlich oder sozioökonomisch ausgeschlossen. Diese Ausgrenzungsmuster und Einbeziehung müssen nicht nur mit einer geografischen Ausrichtung auf verschiedene lokale Rahmenbedingungen erforscht werden, sondern auch mit einem Schwerpunkt auf Alter und Generation, Geschlecht, Status und Klasse (und mit dieser Ausbildung und Beruf verbunden). Diese Faktoren spielen auch eine Rolle, wie Ausgrenzung und Einbeziehung erlebt und wahrgenommen wird.

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