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Forschungsinteressen
materielle Infrastrukturen und semiotische Praktiken politischer Kommunikation und Repräsentation; Menschenmengen, Öffentlichkeiten und politische Versammlungen; verkörpertes Wissen, „Wahrheits“-Ansprüche und materielle Praktiken der Authentifizierung; Theatralität als Idiom politischer Kommunikation; Hafenstädte und transozeanische Beziehungen des Vertrauens und des Handels; Zeit, Erinnerung und achaar.

Forschungsgebiet
Mumbai, Indien

Abteilungsaktivitäten
Arbeitsgruppe: Politische Versammlung
Forschungsthema: Technik-Optimismus
                                  Political Communication Beyond “Truth and Lies”

Profil

Als politische Anthropologin interessiert sich Lisa Björkman für materielle Infrastrukturen und Vermittlungen des politischen Lebens. Ihre Forschung in der indischen Stadt Mumbai untersucht, wie globale Prozesse der Urbanisierung und urbane Transformationen sozialräumliche Ausgrenzung oder Inklusion fördern, und so neue Arenen der politischen Mobilisierung, Auseinandersetzung und Repräsentation entstehen lassen. Ihre aktuelle Forschung baut auf Themen auf, die aus ihrer Doktorarbeit über die Alltagspolitik der infrastrukturellen Versorgung in Mumbai hervorgehen, um eine Anthropologie der Demokratie, der Mediation und der massenpolitischen Repräsentation im heutigen Indien zu entwickeln.

Björkmans erstes Buch, Pipe Politics, Contested Waters: Embedded Infrastructures of Millennial Mumbai (Duke University Press 2015), das auf ihrer Promotionsforschung an der New School for Social Research basiert, wurde 2014 mit dem „Joseph W. Elder Prize in the Indian Social Sciences“ des American Institute of Indian Studies ausgezeichnet. Nach ihrer Promotion im Jahr 2012 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen tätig. In ihrer Postdoc-Forschung erweiterte sie ihren Fokus auf die alltägliche Politik der Infrastruktur, um ihre ethnografische Aufmerksamkeit expliziter auf formale politische Institutionen zu richten. Diese Forschung untersuchte die Rolle von Geldgeschenken während der Wahlsaison bei der Produktion und Rekonfiguration sozio-politischer Macht- und Authoritätsnetzwerke in Mumbai. Ihr zweites Buch, Waiting Town: Life in transit and Mumbai's Other World-Class Histories (Columbia University Press 2020), ist eine ethnographische Darstellung der Wissensproduktion und der Politik der Wahrheitsfindung. Ihr jüngstes Buch, eine kollaborative Monografie mit dem Titel Bombay Brokers, ist bei Duke University Press erschienen.

Seit 2015 ist Björkman Mitglied der Urban Affairs Fakultät an der University of Louisville, wo sie Graduiertenkurse zu den Themen „The Urban Political“, „Urban Dis/Possession“ und „Urban Ethnography (methods and methodologies)“ unterrichtet. Derzeit ist sie an einem ESRC-finanzierten Projekt mit dem Titel „(Re)thinking the Off-Grid City Research Programme“ (2021–2024) beteiligt, das Fragen der Infrastruktur, Verarmung sowie des regionalen Vergleichs zwischen Lahore, Mumbai und Colombo untersucht, und an der University of Edinburgh angesiedelt ist. Sie übernimmt außerdem den Anteil der Forschung in Mumbai in einem ERC-finanzierten Projekt über India's Political Ideas in its Vernaculars. Es ist am King's College in London angesiedelt. Seit Januar 2021 ist Björkman Humboldt Senior Research Fellow in der Abteilung ‘Ethnologie, Politik und Governance‘ am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung in Halle/Saale. Die Ergebnisse ihrer aktuellen Forschung zum Thema „Material mediations, crowd politics, and theatrical idiom of political speech in contemporary India“, werden als Monographie veröffentlicht.

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